Fossilienbörse Leinfelden 2017
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- Kategorie: Fossilienbörsen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 23. März 2017 14:35
- Geschrieben von Sönke Simonsen
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Am bevorstehenden Wochenende (25./26. März 2017) findet die nunmehr 3. Fossilienbörse in der Filderhalle (Nachfolgeveranstaltung der Traditionsmesse Petrefakta) in Leinfelden-Echterdingen statt. Am Samstag ist von 10-18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10-16 Uhr.
Der Eintritt am Samstag kostet 5 Euro (die Karte gilt auch für den Sonntag - also ggf. aufheben!), am Sonntag liegt der Eintrittspreis bei nur 2 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 16 Jahren ist der Eintritt frei.
Die Fossilienbörse ist Europas größte reine Fossilienbörse und ein perfekter Treffpunkt für Sammlerinnen und Sammler aus In- und Ausland sowie für solche, die es erst noch werden wollen. Zu den Besuchern zählen ebenso auch viele Wissenschaftler/innen. Der Fokus auf Fossilien ist bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal der Veranstaltung. Man kann guten Gewissens sagen: Für Fossiliensammlerinnen und -sammler lohnt sich durchaus auch eine längere Anfahrt, des Angebots und auch der familären Atmosphäre der Veranstaltung wegen.
Angemeldet sind nach Informationen des Veranstalters Sammler und Händler aus folgenden Nationen: Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien, Schweiz, Österreich, Italien, Ungarn, Tschechien, Polen, Russland, Großbritannien, Marokko und natürlich aus allen Regionen Deutschlands. Es werden noch mehr Aussteller als im Vorjahr vor Ort sein.
Das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart und die Paläontologische Gesellschaft e.V. sind wie gewohnt mit Informationsständen vertreten, während die Mineralien- und Fossilienfreunde Stuttgart e.V. wieder das Präparieren von Fossilien vorführen. Diese Aktivitäten finden - wie aus den Vorjahren gewohnt - im Raum rechts vom Eingang statt. Und Steinkern.de ist dort natürlich auch wieder mit einem Stand präsent. Bei uns finden Sie die Steinkern-Zeitschrift sowie ein Angebot mit Schwerpunkt Jura-Ammoniten - und natürlich kann wie immer ordentlich gefachsimpelt werden!
Zum Ausstellerverzeichnis gelangen Sie hier.
Weitere Informationen zur Veranstaltung (z. B. zur Anreise und Parkmöglichkeiten), die wie gewohnt in der Filderhalle (Bahnhofstraße 61, 70771 Leinfelden-Echterdingen) stattfindet, finden Sie unter: http://www.fossilien-boerse.de
Neu gegenüber den Vorjahren ist das Börsenmagazin, das neben dem Ausstellerverzeichnis einige redaktionelle Beiträge enthält - den Prospekt erhalten Sie als Service des Veranstalters Heiko Sonntag gratis am Eingang zur Fossilienbörse (solange der Vorrat reicht):
Als kurze, spontane "Einstimmung" folgen an dieser Stelle noch einige Fotos aus den Vorjahren, die am Aufbautag (Freitag) entstanden sind - von daher sehen Sie in der Halle "die Ruhe vor dem Sturm". Insbesondere Samstags bildeten sich vor dem Eingang vor Eröffnung der Messe Schlangen und die Halle war gut gefüllt. Auch am Samstagnachmittag und am Sonntag war die Veranstaltung in den vergangenen beiden Jahren bereits besser besucht, als dies in den letzten Jahren der Petrefakta der Fall war. Dem neuen Veranstalter ist es gelungen, der Börse mit attraktiven Standmieten und besucherfreundlichen Eintrittspreisen wieder neues Leben einzuhauchen. Beides bedingt sich gegenseitig positiv - mehr Anbieter (darunter auch wieder mehr Sammler) führen zu einer größeren Angebotsvielfalt und somit zu einem größeren Publikumsinteresse, was sich letztlich auch im Umsatz niederschlagen dürfte. Der Veranstaltung ist auch in diesem Jahr wieder ein guter Publikumszuspruch zu wünschen, damit es in den kommenden Jahren genau so weitergehen kann und das Event dauerhaft erhalten bleibt.
Abb. 1: So sah es in der Filderhalle am Freitagnachmittag im Vorjahr aus. Die Sammler und Händler bemühen sich um eine ansprechende Präsentation. Selbst wer prinzipiell eher aufgrund des Treffpunktcharakters zur Messe anreist und Fossilien lieber sammelt als kauft, bekommt optisch also einiges geboten. Und vielleicht ist dann eben doch mal ein Exponat von einem klassischen Aufschluss dabei, der heute nicht mehr zugänglich ist und wo man zuschlagen sollte. Oder man wird bei einem der inzwischen erfreulicherweise wieder zahlreicher gewordenen Fossilien-Equipment-Anbieter fündig ("FSB-Shop" und "Haufwerk"). Auch für die Versorgung mit Fachliteratur ist auf der Messe gesorgt, so ist z. B. der Pfeil-Verlag mit seinen geschätzten paläontologischen Büchern mit von der Partie. Marcel Meyer führt gebrauchte, z. T. selten angebotene antiquarische Literatur und auch bei der Paläontologischen Gesellschaft und am Steinkern-Stand gibt es Lesestoff.
Abb. 2: Auf der Fossilienbörse gibt es einige Stände mit regionalen Fossilien, die man sonst selten angeboten sieht - hier kleines, aber feines Material aus dem Unter- und Mitteljura der Region um Göppingen bei Johann Klaschka.
Als sehr attraktive Fossilien von der Schwäbischen Alb, die man auf der Messe finden kann, sind auch Korallen aus dem Nattheimer Oberjura, die von Friedrich Schiefer und Klaus Schweizer angeboten werden, zu nennen.
Abb. 3: Jura-Ammoniten aus Süddeutschland.
Abb. 4: Seelilien aus dem Muschelkalk von Crailsheim dürfen ebenfalls in der Rubrik "Regional-Funde" eingeordnet werden. Man beachte den noch nicht vollständig regenerierten Arm des zweiten Encrinus von links in der unteren Reihe.
Abb. 5: Dass auch in Nordwestdeutschland äußerst schöne Seelilien gefunden werden können, beweist dieses naturbelassene "Gesamt-Kunstwerk" aus dem Muschelkalk des Lipper Landes.
Abb. 6: In diesem Jahr sind auch Karina und Nils Thiede wieder mit oberoligozänem Sternberger Gestein vertreten, hier ein Bild aus dem Jahr 2015.
Abb. 7: Wer auf den ersten Blick denkt, dass die Hildaiten aus dem Angebot von Thorsten Petri aus den bekannten Altdorfer Laibsteinen stammen, sollte beim nächstes Mal aufmerksam auf die Fundortzettel schauen - das Toacium der Region um Braunschweig/Hildesheim bietet vergleichbar schön erhaltene Funde.
Abb. 8: Ammoniten aus Frankreich und Deutschland in Hülle und Fülle - und zwischendrin beispielsweise eine sehr schöne Pleurotomaria aus dem Calvados, so gesehen bei Fred Neubauer. Angeboten zu echten Sammlerkonditionen - zu diesen Preisen kann man dort jedenfalls nicht hinfahren und entsprechende Stücke selbst sammeln.
Abb. 8: Unterpliensbachium von der TGV-Trasse Ostfrankreich sowie Fossilien aus dem Schweizer Bajocium (und rechts oben ein Macrocephalites aus dem Callovium). Das Liparoceras links unten zeigt eine erstaunliche Schalenregeneration, die sich aufgrund ihrer äußerst minimalistischen Skulptur deutlich gegen den Rest des Gehäuses abgrenzt - ein beachtliches Beispiel der Regenerationsfähigkeit von Ammoniten. Über den Fundort wurde von Simon Studer und Jonas Mikuletz in Der Steinkern - Heft 28 ausführlich berichtet.
Abb. 9: Belegmaterial von verschiedensten Lokalitäten zu überschaubaren Preisen - und im Hintergrund ein schönes Spaltfossil aus dem Plattenkalk von Eichstätt.
Fossilien aus dem Solnhofener Plattenkalk werden an mehreren Ständen angeboten. Auch Liebhaber von Fossilien aus paläozoischen Konservatlagerstätten kommen auf ihre Kosten, so ist laut Ausstellerverezichnis auch 2017 wieder ein reiner Bundenbach-Stand auf der Börse zu finden.
Abb. 10: Auch internationales Material kommt in Leinfelden nicht zu kurz - hier sehen Sie Fische aus dem Eozän von Wyoming und Krebse aus der Kreide des Libanons. Wie die Preisschilder erahnen lassen, ist das ansehnliche Material vor Ort nicht allzu selten.
Abb. 11: Selten gesehenes Material - eine Krabbe aus dem Miozän von Uruguay. Spektakulär, aber man sollte bei solchen Objekten durchaus kritisch hinterfragen, ob es sich um aus mehreren Individuen zusammengesetzte oder ergänzte Stücke handelt, sofern vom Anbieter nicht bereits eigenständig darauf hingewiesen wird. Ist man sich nicht sicher, sollte man im Zweifel von einem Kauf Abstand nehmen oder sich zuvor bei anderen Sammlern oder Anbietern erkundigen, die gegebenenfalls bereitwillig ihre Einschätzung abgeben.
Im Hinblick auf das im Jahr 2016 in Kraft getretene Kulturgutschutzgesetz muss auch noch einmal darauf hingewiesen werden, dass beim Verkauf und Kauf von aus dem Ausland importierten Fossilien in Deutschland ausländisches Exportrecht maßgeblich sein kann. Lesen Sie dazu den Artikel "Auswirkungen des Kulturgutschutzgesetzes auf die (Hobby-)Paläontologie und den Fossilienhandel im angesprochenen Messe-Flyer. Vom Einkauf nicht dokumentierten höherwertigen Materials (Ausfuhrpapiere?) sollte vorsichtshalber Abstand genommen werden, sofern es aus Staaten kommt, in denen heute Sammel- oder Exportverbote gelten.
Abb. 12: Auch marokkanisches Material ist in Leinfelden zu sehen - allerdings nicht in der Fülle wie auf den großen Messen in München oder in Hamburg. Bei der kleinen Gemeinde der Trilobiten-Sammler sind besonders Rohlinge gefragt, über die oftmals bereits im Voraus über das Internet kommuniziert wurde und die dann auf Messe-Veranstaltungen nur noch an den Besteller übergeben werden müssen. Wie man auf dem Tisch sieht, sind aber auch Cephalopoden und Stachelhäuter zu haben. Auch Wirbeltier-Material wird z. T. günstig angeboten.
Die einzelnen Mosasaurierzähne auf Matrix sind häufig zu 100 % original, bei (vermeintlich) kompletten Kieferstücken sollte man genau hinschauen. Vermutlich verkauft sich derartiges Material aber auch auf einer solchen echten Fachmesse kaum, wo die meisten Käufer Wert auf die Authentizität der Stücke legen und auch genug Vorkenntnisse mitbringen, um jedenfalls handwerklich mäßig ausgeführte Assemblagen zu erkennen.
Abb. 13: Den Stand der Steinkern.de Fossilien-Community finden Sie wie in den Vorjahren im Raum direkt rechts vom Eingang. Das Foto aus dem Jahr 2015 zeigt v. l. n. r. Roger Furze, Sönke Simonsen, Wolfgang Dietz und Paul Winkler.
In diesem Jahr wird der Steinkern-Stand von Wolfgang Dietz, Ingo Graupner, Jeffrey Mitchell, Paul Winkler und Sönke Simonsen betreut.
Abb. 14: Am Samstagmorgen fallen die "Vorhänge" in der Filderhalle... ;-)
Wir freuen uns auf Ihren / Euren Besuch und wünschen allen viel Spaß auf der 3. Fossilienbörse!
Sönke Simonsen für das Steinkern.de Messe-Team
