Oberer Jura

Neues zu den Schnabelfischen aus den Solnhofener Plattenkalken

Auf Steinkern.de und in der Steinkern-Zeitschrift wurde bereits mehrmals über die Schnabelfische aus den Plattenkalken von Solnhofen berichtet. Mittlerweile gibt es neue Informationen und eine neu beschriebene Form, auf beides soll hier kurz eingegangen werden.

 

Immer mehr setzt sich das Bild durch, dass die einzelnen Lokalitäten, in denen sich die begehrten und fossilhaltigen „Solnhofener Plattenkalke“ abgebaut werden, getrennt voneinander betrachtet werden müssen. Eine Arbeit mit der Röper bereits mit seiner Dissertation begonnen hat und die sich in seinen Publikationen mit Rothgaenger konsequent fortsetzt.

 

Doch nun zurück zu den Schnabelfischen. Die neu beschriebene Form stammt aus den Plattenkalken von Ettling. Gefunden in der wissenschaftlichen Grabung des Eichstätter Museums (Willibaldsburg). Die neue Form grenzt sich gegenüber den bekannten Formen durch ein besonders kurzes und außerdem nach oben gebogenes Rostrum ab. Bilder dieser neuen Form aus dieser Lokalität finden sich auch auf der Partnerseite von Steinkern.de, dem Solnhofen-Fossilienatlas.

Im Jahr 2011 konnte dieser Fisch auch im Hobbybruch auf dem Blumenberg nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei um ein Jungtier von nur knapp 3 Zentimetern Länge.

 

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Abb. 1: Aspidorhynchus sanzenbacheri aus dem Hobbybruch auf dem Blumenberg, Privatsammlung.

 

Auch was die Form mit den annähernd gleichlangen Kiefern betrifft, gibt es etwas Neues. In einer Sammlung konnte im Rahmen der Überarbeitung von Altfunden überraschend ein vollständiges Exemplar aus Eichstätt identifiziert werden, dessen genauen Fundort der Sammler mit Wintershof angeben konnte.

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Abb. 2: Belonostomus sp., Eichstätt Wintershof, 40 cm, Privatsammlung.

 

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Abb. 3: Detailansicht zu Abb. 2, die die Kieferlängen der „neuen“ Eichstätter Form zeigt.

 

Bezüglich der Verteilung und der Häufigkeiten der einzelnen Formen untereinander gibt es ebenso neue Erkenntnisse, besonders in Bezug auch auf die Lokalitäten! Hierbei sei angemerkt, dass es sich um die Auffassung der Autoren handelt, die auf der Zahl der von ihnen besichtigten Stücke beruht. Da die tatsächliche Anzahl der Funde nicht bekannt ist, können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Es soll hier aber auch kein Anspruch auf Absolutheit erhoben, sondern lediglich ein Trend aufgezeigt werden.

 

A. acutirostris

A. sanzenbacheri

Belonostomus muensteri

Belonostomus sp.

Eichstätt allgemein

xxxxx

nur ein Exemplar bekannt

x

nur ein Exemplar bekannt

Solnhofen allgemein

xxxxx

0

xx

0

Breitenhill

0

0

xxx

0

Zandt

x

0

xxx

0

Ettling

0

xxxx

xxxxx (cf. kochi!)

0

Brunn

x

0

xxxxx

0

Daiting

xxx

0

xx

0

Mühlheim

keine Information

0

häufig

0

Tab. 1: Zeichenerklärung: 0 = fehlt, x = in der Häufigkeit aufsteigend

 

Udo Resch und Andreas Rückert für Steinkern.de

 

Zeitschriftenartikel aus DER STEINKERN zum Thema Schnabelfische:
Resch, U. & Rückert, A. (2010): Schnabelfische aus den Solnhofener Plattenkalken, in: Der Steinkern, Heft 4, S. 8-11.

 

Auswahl Homepageberichte auf Steinkern.de zur Präparation von Schnabelfischen aus dem Solnhofener Plattenkalk:

 

Resch, U. (2010): Rettung eines Schnabelfisches aus den Solnhofener Plattenkalken:

http://www.steinkern.de/praeparation-und-bergung/solnhofener-plattenkalke/729-rettung-eines-schnabelfisches-aus-den-solnhofener-plattenkalken.html

 

Starke, F. (2011): Schwierige Transferpräparation eines Belonostomus sp. aus Daiting:

http://www.steinkern.de/praeparation-und-bergung/solnhofener-plattenkalke/755-schwierige-transferpraeparation-eines-belonostomus-sp-aus-daiting.html

 

Starke, F. (2011): Präparation eines 80 cm langen Aspidorhynchus acutirostris:

http://www.steinkern.de/praeparation-und-bergung/solnhofener-plattenkalke/756-die-praeparation-eines-aspidorhynchus-acutirostris.html