Unterer Jura
Pathologische Ammoniten aus der Tongrube Mistelgau
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- Kategorie: Unterer Jura
- Veröffentlicht: Samstag, 21. Januar 2006 13:25
- Geschrieben von Armin Bauer
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In den letzten Jahren habe ich eine große Anzahl der bekannten pyritisierten Ammoniten aus dem Oberen Toarcium (Lias zeta) der Tongrube Mistelgau bei Bayreuth/Oberfranken zusammengetragen. Leider ist die Tongrube mittlerweile geschlossen worden und es herrscht Sammelverbot, welches teilweise durch einen Wachdienst kontrolliert wird.
Bei der gesamten Anzahl, der von mir in Mistelgau gefundenen Ammoniten, waren nur eine handvoll mit pathologischen Gehäusen dabei. Dies zeigt, dass solche Pathologien, bzw. Gehäuseanomalien in Mistelgau scheinbar seltener vorkommen, als in Tongruben wie Kalchreuth, wo derartige pathologische Veränderungen der Gehäuse von Ammoniten wesentlich häufiger zu beobachten sind.
Pathologische Veränderungen von Ammonitengehäusen wurden meißt durch Verletzungen, Krankheiten wie Parasitismus oder Epökie verursacht. Unter dem Begriff Epökie versteht man den Bewuchs der Schale durch Organismen.
Nachfolgend ein paar Bilder unterschiedlicher Verformungen der Gehäuse:
Hudlestonia serrodens, Durchmesser 2 cm. Evtl. durch Epökie verursachte Gehäuseanomalie
Ventralansicht.
Eine weitere Hudlestonia serrodens, Größe 1,5 cm.
deutlich "verbogenes" Gehäuse
Pleydellia aalensis. Man erkennt, dass die Rippen über den Venter drüber gehen. Größe 2,5 cm.
Deutlich zu erkennen, dass hier der Kiel seitlich verlagert
wurde. Vermutlich ist dies nach einer starken Beschädigung
der Gehäusemündung geschehen.
direkte Rückenansicht
Seitenansicht
Pleydellia cf. aalensis mit komplett fehlendem Kiel. Größe 1,8 cm.
Ventralansicht
Pleydellia leura. Größe 2 cm.Scheinbar ohne Pathologie...
...aber am Kiel doch eindeutig die Verkrümmung zu erkennen
Pleydellia aalensis, Größe 2,5 cm.
Wieder mit seitlich verlagerten Kiel.
Ventralansicht