Unterer Jura
Der Lias beta im Süddeutschen Jura
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- Kategorie: Unterer Jura
- Veröffentlicht: Sonntag, 05. Juni 2005 13:47
- Geschrieben von Sven von Loga
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von Sven von Loga
Im Schwäbischen Jura stellt der Lias beta eine einheitliche Folge dunkler, blättrig-schieferiger Tone und Tonmergel dar. Die Mächtigkeit schwankt von ca. 20 m in der Westalb, nimmt in der Mittleren Alb auf etwa 30 m zu und beträgt in der Ostalb nur noch 3-7 m. Die Tone des Lias beta sind einheitlich und kaum zu differenzieren, unterbrochen werden sie lediglich durch eine feste, geringmächtige Kalkbank, die sog. „Betakalkbank“, die einen hervorragenden Leithorizont darstellt.
Im Gelände treten die kaum verwitterungsresistenten Tone morphologisch nicht hervor und bilden sehr flache Hänge über dem sehr widerstandsfähigen Arietenkalk im Liegenden. Der Arietenkalk beeinflusst die Morphologie der Landschaft deutlich : über den weichen Schichten des oberen Keupers bilden die Kalksteine des oberen Lias alpha eine deutliche Geländekante.
Die Abbildung zeigt das Profil des Jura in der Schwäbischen Alb. Sehr deutlich erkennbar ist am Fuße des Jura der obere Lias alpha, der Arietenkalk, der als deutliche Stufe herausmodelliert wird, während der darüber liegende Lias beta, bedingt durch seine nicht verwitterungsresistenten Tone, lediglich einen schwachen Hand bildet und somit in der Landschaft morphologisch nicht ins Auge fällt.
Abbildung entnommen aus :
Peter Rothe DIE GEOLOGIE DEUTSCHLANDS (Primus-Verlag, Darmstadt, 2005)
Die Tone des Lias beta sind im allgemeinen eher fossilarm und auch nicht reich an Arten, sie enthalten eine kleinwüchsige Pyritfauna, die vorwiegend aus Ammoniten besteht.
In Franken ist der Lias beta für den Fossiliensammler kaum von Interesse.
Man denke sich bitte eine Linie auf der Landkarte die von Sinnbron (SW des Hesselberges) über Lauf a.d.Pegnitz nach Creußen verläuft. Nordwestlich dieser Linie ist eine bis zu 35 Meter mächtige Beckenfazies entwickelt, die aus dunklen, fossilarmen Schiefertonen und –mergeln besteht und oftmals Toneisenstein- und Phosphoritknollen enthält. Südöstlich dieser Linie ist der Lias beta als Randfazies ausgebildet und erreicht lediglich Mächtigkeiten von wenigen Zentimetern bis Dezimetern. Diese Fazies ist fossilreicher als die Beckenfazies im Nordwesten, besteht wechselnd aus Tonmergeln, Mergeln, Kalkmergeln und Kalksandsteinen, die teils aus grobsandig ausgebildet sind.
Im Riesgebiet ist der tiefe Lias beta noch in der Fazies des Arietensansteins ausgebildet, im Gebiet von Nennslingen zeigt sich auch der höhere Lias beta in Arietensandsteinfazies.
Der Lias beta in Schwaben und in Franken
Abbildung entnommem aus :
Peter Rothe DIE GEOLOGIE DEUTSCHLANDS (Primus-Verlag, Darmstadt, 2005)
Die hier abgebildeten Fossilien des Lias beta stammen von der B 27 aus dem Stadtgebiet von Balingen, der Lias beta war dort 1981 aufgeschlossen, als dort die B 27 ausgebaut wurde.
Wichtigster abgebildeter Ammoniten ist Oxynoticeras oxynotum (QUENSTEDT), der das Leitfossil des oberen Lias beta darstellt (siehe Tabelle).
Oxynoticeras oxynotum (QUENSTEDT)
Durchmesser : 4 cm
Auster
Größe : 3 cm
Belemniten aus dem Lias beta
Länge des größten Belemniten links : 4,3 cm
Durchmesser : 2 cm
Bifericeras nudicostata (QUENSTEDT)
Durchmesser : 2 cm
Bifericeras soelli (SCHLEGELMILCH)
Durchmesser des größten Exemplares : 1 cm
Bifericeras subplanicostata (OPPENHEIMER)
Durchmesser : 2,1 cm
Cheltonia accipitris (BUCKMANN)
Durchmesser des größten Exemplares : 2,3 cm
Crinoidenstielglieder
Länge des Stielgliedes unten links : 2,3 cm
Crucilobiceras densinodus (?) (QUENSTEDT)
Durchmesser : 2 cm
Muschel
Größe : 1,2 cm
Durchmesser des größten Exemplares : 3 cm
Brachiopode Spiriferina sp (?)
Größe des linken Exemplares : 2 cm
Sammlung und Fotos : Sven von Loga
Literatur
Beurlen, K., Gall, H. & Schairer, G. (1978) : DIE ALB UND IHRE FOSSILIEN – Geologie und Paläontologie der Schwaben- und Frankenalb. Ein Wegweiser für Liebhaber. – Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart.
Geyer, O.F. & Gwinner, M.P. ( 1979) : DIE SCHWÄBISCHE ALB UND IHR VORLAND – Sammlung Geologischer Führer, 67. – Verlag Gebrüder Borntraeger, Stuttgart