Unterer Jura

Ein Fisch der Gattung Leptolepis aus dem Toarcium von Mistelgau

 

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Positiv und Negativ des zu drei Vierteln erhaltenen Leptolepis coryphaenoides. Leider fehlen die Schwanzflosse und ein Teil des Kopfes, als Größenvergleich dient ein 1-Cent-Stück.

Diesen Fisch der Art Leptolepis coryphaenoides fand ich bei der Steinkernexkursion am Pfingstmontag 2005 in einem Mistelgauer Laibstein des Unteren Toarcium (Schwarzjura epsilon). Die Fischgattung Leptolepis tritt in der gesamten erdgeschichtlichen Jurazeit auf und ist in Sammlerkreisen besonders aus den Weißjura Plattenkalken der Solnhofener Gegend bekannt.
Fische sind in den Laibsteinen von Mistelgau nicht sehr häufig. Überwiegend sind kleine in honiggelbem Calzit überlieferte Ammoniten der Art Lytoceras siemensi zu finden. In den Laibsteinen wurde bei unserer Exkursion aber auch noch ein Krebs (Proeryon?) gefunden und außerdem ein weiterer noch etwas kleinerer Fisch, der vermutlich, wie das hier abgebildete Fundstück, zur Gattung Leptolepis zählt. Auch Funde größerer Wirbeltiere sind in den Laibsteinen der Bayreuther Gegend nicht ausgeschlossen, wie ein ebenfalls aus Mistelgau stammender Laibstein mit deutlich sichtbaren Wirbeln und Rippen zeigt. Bemerkenswert ist auch die ausgesprochen gute Erhaltung der Fossilien aus den Laibsteinen.

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Nahaufnahme der gut erkennbaren Wirbelsäule, auf dem Bild sind die durchaus vorhandenen Flossen und Schuppen leider nur schlecht erkennbar.

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Nahaufnahme des nicht ganz kompletten Kopfes des L. coryphaenoides.

Bei Laibsteinen aus der Umgebung von Bayreuth lohnt sich in jedem Fall genaueres Hingucken, ich halte weitere ähnliche Funde für wahrscheinlich!

Literatur:
SCHMIDT-KALER, TISCHLINGER & WERNER, Wanderungen in die Erdgeschichte (4): Sulzkirchen und Sengenthal – zwei berühmte Fossilfundstellen am Rande der Frankenalb, Verlag Dr. Friedrich Pfeil – München 1992