Bayern

Ammoniten aus dem Teufelsgraben

Ein seit über 30 Jahren in Sammlerkreisen bekannter Fundort im Lias delta in Oberfranken ist der sog. „Teufelsgraben“ bei Kirchröttenbach.

Als Aufschluß für den Lias delta schon im Band 50 der Sammlung Geologischer Führer von 1970 beschrieben, finden sich in vielen Sammlungen Ammoniten von dieser Fundstelle.

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Etwa 10 km nördlich von Lauf a.d.Pegnitz findet sich die Ortschaft Kirchröttenbach, 1 km nördlich davon das kleine Dorf  Illhof. Man verlässt Illhof in nördlicher Richtung und durchquert nach einigen 100 Metern ein kleines Waldstück, durch das ein Bach fließt, der „Teufelsgraben“. In beide Richtungen von der Straße aus gesehen schneidet sich der Bach in den Lias delta ein, wobei nach Westen hin tieferer Lias delta angeschnitten wird, während das Bachbett in östlicher Richtung den oberen Lias delta und auch den Übergang zum Lias epsilon aufschließt.

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Typisch für den Lias delta in Oberfranken sind artenarme, aber relativ fossilreiche Tonmergelschiefer mit reichlich Toneisensteingeoden und einzelnen Phosphoritlagen.

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Pleuroceras solare (PHILLIPS 1829)
mit brauner, leider teils abgeplatzter Schalenerhaltung
Durchmesser : 5 cm

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Pleuroceras hawskerense (Y.+B. 1928)  (?)
entspricht den Merkmalen, wie sie SCHLEGELMILCH in "Ammoniten des Süddt.Lias" beschreibt. Allerdings schreibt er auch : "... von Pleuroceras spinatum schwer zu trennen"
Einen Ammoniten, den ich eindeutig aus Pleuroceras spinatum bestimmen konnte, habe ich im Teufelsgraben nicht gefunden.
Durchmesser : 5,5 cm

So auch der Teufelsgraben, der nie Fossilien in großen Mengen und in großer Artenvielfalt lieferte, aber durch den Bach wurde immer wieder neues Material freigelegt, so dass immer wieder neue Funde möglich waren und sich ein regelmäßiger Besuch durchaus lohnte. Ganz überwiegenden fanden sich Pleuroceraten, oftmals in Toneisensteingeoden, selten Amaltheen.

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Amaltheus (Pseudoamaltheus) engelhardti (D´ORBIGNY 1844)
Durchmesser : 4 cm
In dieser Größe setze ich hinter die Bestimmung am liebsten auch ein vorsichtiges Fragezeichen, da der Übergang zu A.(A.)margeritaus DE MONTFORT schwierig ist.
Dieses Exemplar zeigt nicht die geringste Andeutung eines Zopfkiels, die sehr deutliche Spiralstreifung der erhaltenen braunen Schale zieht über den Venter.
Unter der Schale schaut ein Pyritkern hervor.

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Literatur

Bernt SCHRÖDER (1978) : Fränkische Schweiz und Vorland. - (Sammlung Geologischer Führer, 50). 3.Auflage. Stuttgart.

 

Geologische Karte + Topographische Karte 1:25.000 von Bayern
Blatt 6433 Lauf a.d.Pegnitz

 

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Pleuroceras solare var. solitarium SIMPSON
auf den Innenwindungen auf jeder Rippe deutliche Dornen, die nach außen hin schächer werden und auf der äußeren Windung schließlich gänzlich verschwinden.
Durchmesser des rechten Exemplares :  3,5 cm

 

 

Fotos und Sammlung : Sven von Loga