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Haifischzähne von Cadzand
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- Kategorie: Weitere Länder
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. November 2007 22:00
- Geschrieben von Karsten Genzel
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Cadzand liegt im südlichsten Zipfel der Niederlande direkt an der belgischen Grenze an der Nordsee, noch südlich der Schelde Mündung.
Die besten Funde hatte ich im äußersten Norden von Cadzand, am Strand direkt vor der Radarstation. Hier gibt es einen (im Sommer gebührenpflichtigen) Parkplatz. Man überquert dann nur noch den Deich und ist direkt am Sandstrand, der mal ca. 100 m und mal nur wenige Meter breit sein kann, je nach Stand der Gezeiten.
Man kann hier am Strand entlang laufen und dabei nach Haifischzähnen Ausschau halten. Die besten Fundmöglichkeiten gibt es bei schlechtem Wetter im Winter. Erstens ist man dann fast alleine und zweitens ist die See dann aufgewühlter als bei Sonnenschein und es werden mehr Haifischzähne angespült, bzw. ausgewaschen
Allerdings muss man sagen, dass die Häufigkeit der Funde in den letzten Jahren nachgelassen hat. Durch die natürliche Erosion bedingt wurde immer mehr Sand in die Nordsee verfrachtet. Diesem traten die Verantwortlichen der Tourismusbranche entgegen und spülten so ca. 1 m Sand wieder auf – leider fossilarm.
Aber als echter Sammler lässt man sich den Spaß nicht verderben und sucht trotzdem weiter, auch wenn die Funde nicht mehr ganz so üppig ausfallen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Suchen nach Haifischzähnen mit einem Sieb. Ein solches Sieb ist recht einfach selber gebaut. Ich habe aus einer alten Schublade den Boden herausgenommen und stattdessen einen Fliegendraht angenagelt. Als beste Maschenweite hat sich so etwa 1 cm erwiesen. Sind die Maschen kleiner bleiben zu viele Steinchen und Muscheln im Sieb, wählt man eine größere Maschenweite, gehen zu viele Zähne verloren.
Das Sieb ist aus einer alten Schublade gefertigt, aus der der Boden herausgenommen und durch Kaninchendraht ersetzt wurde.
Die besten Funde hatte ich im äußersten Norden von Cadzand, am Strand direkt vor der Radarstation. Hier gibt es einen (im Sommer gebührenpflichtigen) Parkplatz. Man überquert dann nur noch den Deich und ist direkt am Sandstrand, der mal ca. 100 m und mal nur wenige Meter breit sein kann, je nach Stand der Gezeiten.
Man kann hier am Strand entlang laufen und dabei nach Haifischzähnen Ausschau halten. Die besten Fundmöglichkeiten gibt es bei schlechtem Wetter im Winter. Erstens ist man dann fast alleine und zweitens ist die See dann aufgewühlter als bei Sonnenschein und es werden mehr Haifischzähne angespült, bzw. ausgewaschen
Allerdings muss man sagen, dass die Häufigkeit der Funde in den letzten Jahren nachgelassen hat. Durch die natürliche Erosion bedingt wurde immer mehr Sand in die Nordsee verfrachtet. Diesem traten die Verantwortlichen der Tourismusbranche entgegen und spülten so ca. 1 m Sand wieder auf – leider fossilarm.
Aber als echter Sammler lässt man sich den Spaß nicht verderben und sucht trotzdem weiter, auch wenn die Funde nicht mehr ganz so üppig ausfallen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Suchen nach Haifischzähnen mit einem Sieb. Ein solches Sieb ist recht einfach selber gebaut. Ich habe aus einer alten Schublade den Boden herausgenommen und stattdessen einen Fliegendraht angenagelt. Als beste Maschenweite hat sich so etwa 1 cm erwiesen. Sind die Maschen kleiner bleiben zu viele Steinchen und Muscheln im Sieb, wählt man eine größere Maschenweite, gehen zu viele Zähne verloren.
Das Sieb ist aus einer alten Schublade gefertigt, aus der der Boden herausgenommen und durch Kaninchendraht ersetzt wurde.
Man kann jetzt direkt an der Wasserlinie den Sand durchsieben und hat wohl auch hin und wieder Erfolg dabei. Die nach meinen Erfahrungen beste Methode ist allerdings folgende: Man gräbt mit einer Schaufel oder einem Spaten ein Loch, bis man auf eine Lage mit schwarzen Phosphoritknollen stößt. Diese liegen hier auch überall am Strand herum, so dass man sie leicht erkennt. Das Material aus dieser Lage siebt man dann und durchsucht das Material im Sieb. Wenn man eine richtig gute Stelle hat, können da in jedem Sieb so etwa 2 bis 3 Zähne drin sein. Manchmal muss man allerdings etwas suchen, um eine Stelle zu finden, an der man eine Lage mit Phosphoritknollen findet. Dann heißt es Suchschürfe anlegen. Dass man die Löcher anschließend wieder verfüllt, versteht sich wohl von selbst.
Der häufigste Zahn stammt von Isurus hastalis.
Die häufigsten der Zähne von Cadzand: Isurus hastalis, bis ca. 3 cm, Sammlung K. Genzel
Der häufigste Zahn stammt von Isurus hastalis.
Die häufigsten der Zähne von Cadzand: Isurus hastalis, bis ca. 3 cm, Sammlung K. Genzel
Aber auch andere Haiarten kommen durchaus vor: so z.B.: Isurus desori, Isurus praecursor, Alopius sp. oder Galeocerdo latidens. Selten finden sich auch Reste von Carcharodon Zähnen. Es sind aber auch schon wahre Prachtstücke gefunden worden, aber leider war mir dieses Glück noch nicht hold.
Die Schichten, aus denen die Haifischzähne stammen, werden ins Oligozän, Miozän und Pliozän gestellt (Gids Voor, 1998). Untergeordnet kommen Funde aus dem Eozän vor.
Neben Haifischzähnen kann man hin und wieder phosphoritisierte Knochenreste finden. Diese sind ebenfalls ins Oligozän, Miozän und Pliozän zu stellen.
Einzelner, fast vollständiger Zahn eines Carcharocles megalodon, ca. 8 cm, Sammlung F. Genzel
Galeocerdo latidens, ca. 1,5 cm, Sammlung K. Genzel
Die Schichten, aus denen die Haifischzähne stammen, werden ins Oligozän, Miozän und Pliozän gestellt (Gids Voor, 1998). Untergeordnet kommen Funde aus dem Eozän vor.
Neben Haifischzähnen kann man hin und wieder phosphoritisierte Knochenreste finden. Diese sind ebenfalls ins Oligozän, Miozän und Pliozän zu stellen.
Einzelner, fast vollständiger Zahn eines Carcharocles megalodon, ca. 8 cm, Sammlung F. Genzel
Galeocerdo latidens, ca. 1,5 cm, Sammlung K. Genzel
Zwei sehr gut erhaltene Zähne von Carcharias acutissima, Sammlung F. Genzel
Parotodus benedeni, ca. 4 cm, Sammlung K. Genzel
Vollständiges Exemplar von Notorhynchus primigenius, ca. 3 cm, Sammlung K. Genzel
Was man an einem Tag intensiven Suchens so alles findet, Sammlung K. Genzel
3 cm großer Delphinzahn, Sammlung K. Genzel
Aktuelle Situation, Anfang Oktober 2007
Anfang Oktober 2007 war ich für eine Woche in Cadzand. Da wir Familienurlaub machten, konnte ich natürlich nicht den ganzen Tag am, Strand verbringen. Ich war überrascht, dass trotzdem einige gute Funde gemacht werden konnten. Ich habe mal eine kleine Statistik über die Funde aufgestellt:
- Haifischzähne gut erhalten, 5 mm – 30 mm: ca. 5 % (23 Stück)
- Haifischzähne mittelmäßig erhalten, 5 mm – 35 mm: ca. 45 % (204 Stück)
- Haifischzähne schlecht erhalten, 5 mm – 20 mm: ca. 33 % (150 Stück)
- Fischzähne (?), 1 mm – 10 mm: ca. 4 % (18 Stück)
- Rochenzähne, 3 mm – 20 mm: ca. 13 % (58 Stück)
- Reste von Megalodon, 14 mm – 40 mm: ca. 0,5 % (3 Stück)
Es hat sich aber leider gezeigt, dass das Sieb, welches ich oben beschrieben habe, zu grobmaschig war. Ein Sieb mit einer Maschenweite von 2 oder 3 mm wäre sinnvoller gewesen. So beschränkte sich das Sammeln auf das Absuchen von Stellen, an denen viel Muschelschill zusammengespült wurde – und davon gab es am Zwarten Polder nicht so viele.
Ich habe auch einige Sandproben mitgenommen um es zu Hause etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und auszulesen. Dabei hat sich gezeigt, dass knapp weniger als 1 % des Sandes aus Fossilien besteht. Wer es also auf die Mikrofauna anlegt sollte sich einige Eimer Sand – am besten vorgesiebt – mitnehmen.
Hier die aktuellen Bilder:
Spülsaum mit Phosphoritknollen
Die Fundstelle am Radarturm
Steinkern.de Nachwuchs bei der Suche
Typischer Tagesfund an einem guten Tag
Reste von Megalodon-Zähnen, größtes Stück ca. 4 cm
Die Besten der Woche: obere Reihe: Striatolamia macrota, 2. Reihe Mitte: Carcharias, 3. Reihe - 2. u. 3. von links Physogaleus latus; ganz rechts Isurus oxyrinchus, größter Zahn ca. 3 cm, Vielen Dank für die Bestimmung an Marco Kannenberg!
diverse Rochenzähne, meist Myliobatis sp und Aetobatis sp. größte Kauleiste: ca. 2 cm
diverse Fischzähne, Größter Zahn ca. 1 cm
Und zum Schluss noch 2 Suchbilder
Für die Abende kann ich das STRANDHUYS DE FRIJBUYTER (Zeeweg 4, Groede) empfehlen. Man findet es, indem man am Deich entlang Richtung Groede fährt, ca. 10 km von Cadzand entfernt. Das Essen ist hervorragend, sehr familiär geführt und die Preise sind nicht so überzogen, wie in Cadzand.
Literatur:
Lindemann,T. (red.) (1998): Gids voor Strandfossielen van Cadzand en Nieuwvliet-Bad, Nederlandse Geologische Vereniging afdeling Amsterdam