Die
Kreide begann vor 142 Millionen Jahren und endete vor 65 Millionen
Jahren. Der Begriff „Kreide“ kommt von dem hellen Kreidegestein, dass
man an vielen Küsten Europas findet. Das Ende der Kreidezeit ist recht
eindeutig definiert, da dort die Dinosaurier und viele andere Tiere
ausstarben. Aber der Anfang ist noch nicht festgelegt. Es gibt keine
gut erkennbare Veränderung am Ende des Jura. Der Jura ist das
Erdzeitalter vor der Kreide. Momentan möchte man sich auf das
Aussterben des Ammoniten Berissella jacobi als Endpunkt des Juras
einigen, aber eventuell findet man noch ein besseres Ereignis, weil das
Aussterben einer Ammonitenart kein idealer Bezugspunkt ist.
In
der Kreidezeit war es wärmer als heute. Darum war das Eis an den Polen
geschmolzen und der Meeresspiegel war höher als heute. Das ist der
Grund, weshalb Deutschland in der Kreidezeit meistens vom Meer
bedeckt war. Das Wasser über Norddeutschland war teilweise über 100
Meter tief! Darum finden wir aus dieser Zeit sehr viele Fossilien aus
dem Meer. Am häufigsten sind Muscheln, Schnecken, Belemniten, Seeigel
und Ammoniten. Fossilien von Landtieren und Landpflanzen sind selten.
Wenn man so etwas findet, dann sind es oft Lebewesen, die ins Meer
gespült wurden. Das kann bei einem Sturm passieren, oder wenn ein Tier
oder eine Pflanze von einem Fluss ins Meer gespült wird, dort zu Boden
sinkt und von Sediment bedeckt wird.
Kreidezeitliche
Ablagerungen kann man an vielen Orten in Deutschland finden. Ein großes
Gebiet ist das Münsterland in Nordrhein-Westfalen. In der Kreidezeit
befand sich dort ein flaches Meeresbecken. Darum findet man heute unter
dem gesamten Münsterland Kreidesedimente. Auch in anderen Gebieten in
Norddeutschland und an der Ostsee kann man Kreidefossilien finden.
Die
Kreidezeit kann man weiter unterteilen in Unterkreide und Oberkreide.
Die Grenze ist etwa bei 100 Millionen Jahren. Die Gesteine der
Unterkreide sind älter und sehen oft dunkler aus, eher wie schwarzer
Ton. Leider gibt es heute kaum noch Fundstellen für Fossilien aus der
Unterkreide. In der jüngeren Oberkreide sind die Gesteine meistens
heller. Die meisten Fossilien, die wir in der Kreide in Deutschland
heute finden können, sind aus der Oberkreide.
Diese herzförmigen Seeigel sind leicht zu erkennen und in manchen Schichten der Kreidezeit recht häufig. |
Ein Belemnit ist ein Kopffüßer, also ein Tier mit vielen
Armen am Kopf. Die Belemniten sahen den heute lebenden Kalmaren
ähnlich. Das Tier besteht fast nur aus Weichteilen, die fast nie
erhalten sind. Nur das sogenannte Rostrum ist hart genug, um bis heute
als Fossil erhalten zu bleiben. Das Rostrum ist ein Teil des Skeletts
des Tieres. Die Belemniten sind am Ende der Kreidezeit ausgestorben.
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Ammoniten
sind auch Kopffüßer. Die meisten Arten sehen aus wie eine flache
Spirale. Das Tier lebte am Ende der Spirale in einer Wohnkammer.
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Das
ist auch ein Ammonit. In der Kreide gab es viele Arten, die nicht wie
typische Ammoniten aussehen. Diese Arten sahen zum Teil aus wie
Turmschnecken. |
Muscheln
gibt es schon sehr lange und sie haben bis heute überlebt. Man kann sie
in allen Erdzeitaltern seit dem Kambrium finden. |
Schwämme
gibt es auch schon sehr lange und man findet sie in den Meeren bis
heute. Es sind recht einfache Lebewesen, die kein Nervensystem, Organe
oder ein Gehirn haben. Sie filtern ihre Nahrung aus dem Wasser, das sie
in großen Mengen durchströmt. |