Kurioses und Humor

Kalchreuth, Buttenheim und Unterstürmig aus der Vogelperspektive

Drei fränkische Tongruben aus der Vogelperspektive

 

Ballonfahrt Nr. 1

Im Juli 2014 starteten wir kurz nach Sonnenaufgang mit einem Heißluftballon vom Flugplatz Herzogenaurach in Richtung Nordost – so wie der Wind uns führte. Als sich herausstellte, dass wir Buttenheim erreichen würden, schlug mein Herz gleich höher. Schon von Weitem konnte man den Kamin des Werkes von Schlammersdorf erkennen – er dient uns aufgrund der weißen Rauchfahne immer wieder als „Windweiser“ – und dahinter im Dunst die Grube von Buttenheim. Rechts davon erkennt man die stillgelegte Tongrube von Unterstürmig (zwischenzeitlich ein Geotop). Es war Sonntagmorgen – aber bei der Vorbeifahrt war in Buttenheim kein Sammler zu entdecken.

 

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Abb. 1: Sonnenaufgang auf dem Flugplatz Herzogenaurach an einem Tag im Juli 2014.

 

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Abb. 2: Der Heißluftballon wird startklar gemacht.

 

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Abb. 3: Wir passieren die Werksanlagen von Liapor. Diese Firma betreibt die "Tongrube Buttenheim" (auf dem Gebiet der Gemeinde Altendorf, Gemarkung Holzbachacker). Die Rauchfahne des Schornsteins des Schlammersdorfer Werks dient bei Ballonfahrten als "Windweiser".

 

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Abb. 4: Main-Donaukanal zwischen dem Werk von Liapor und der Tongrube Buttenheim.

 

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Abb. 5: Blick in Richtung Südwesten auf das Liapor-Werk in Schlammersdorf, im Bildmittelgrund ist die Ortschaft Neuses an der Regnitz zu sehen, im Vordergrund die Bahnlinie Nürnberg-Bamberg.

 

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Abb. 6: Diese Perspektive erinnert ein bisschen an die eines Modelleisenbahners.

 

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Abb. 7: Die Tongrube Buttenheim aus der Vogelperspektive mit Blick in Richtung Nordosten.

 

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Abb. 8: Im oberen Hangviertel des Nordhangs der Grube erkennt man als annähernd horizontale Linie den Schurfgraben der Sammler im Hauptfundlager des Ammoniten Pleuroceras spinatum.

 

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Abb. 9: Blick in südöstlicher Richtung auf das Grubengelände.

 

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Abb. 10: Solchen Fossilien aus der Spinatum-Zone des Oberen Pliensbachiums verdankt die Tongrube Buttenheim ihre Popularität unter Fossilienfreunden. Der Tongrube Buttenheim ist ein Spezialheft "Buttenheim" der Steinkern-Zeitschrift gewidmet. Foto: Sönke Simonsen

 


Hinweis der Steinkern.de Redaktion vom 7. Februar 2024:

Im Jahr 2024 erteilt Liapor – anders als dies in den letzten Jahren der Fall war – keine offiziellen Betretungsgenehmigungen an Sammler.


 

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Abb. 11: Bei der Überfahrt wird die geringe Entfernung (nicht viel mehr als ein Kilometer) zwischen der legendären alten Unterstürmiger Tongrube, in der bis in die 1990er-Jahre Ton abgebaut wurde, und der neuen Grube Buttenheim besonders deutlich. Mittlerweile ist die Tongrube Unterstürmig renaturiert und zu einem Naturerlebnisraum umfunktioniert worden, siehe www.umweltstation-liasgrube.de.

 

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Abb. 12: Im Vordergrund sieht man Teile der Ortschaft Unterstürmig, in der Bildmitte die renaturierte ehemalige Tongrube Unterstürmig. Auf Steinkern.de gibt es eine Galerie mit Fotos von Altfunden aus dieser Lokalität, die zu aktiven Zeiten ähnlich beliebt unter Fossiliensammlern war, wie heute Buttenheim.

 

Ballonfahrt Nr. 2

Am Samstag, den 28. Februar 2015 veranstaltete der Frankenballon e.V. eine „Fuchsverfolgungsfahrt“ mit 30 Heißluftballons. Wir starteten vom Airport Nürnberg, die Windrichtung ließ erahnen, dass wir mit unserem Ballon an der ehemaligen Tongrube von Kalchreuth vorbeifahren würden - und so kam es tatsächlich. Auch hier gelangen gute Aufnahmen.

 

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Abb. 13: Gleich geht´s los.

 

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Abb. 13: Wir erarbeiten uns schon einmal einen kleinen Vorsprung gegenüber den anderen Heißluftballons am Nürnberger Flughafen.

 

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Abb. 14: Die Ballons gewinnen schnell an Höhe. Der Wind treibt sie in Richtung Nordosten.

 

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Abb. 15: Über ein ausgedehntes Forstgebiet bewegen wir uns auf die Tongrube Kalchreuth (Bildmitte) zu. Die Ortschaft rechts im Bild ist Heroldsberg.

 

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Abb. 16: Im südlichen Teil der seit mehreren Jahren nicht mehr im Abbau stehenden Tongrube ist ein Gewässer entstanden.

 

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Abb. 17: Im Bildvordergrund ist ein älterer Teil der Tongrube Kalchreuth zu sehen, hinter der stehen gelassenen "Zunge" erblickt man einen erst später aufgeschlossenen Bereich. Vielleicht erkennt sich einer der Betrachter im Bild selbst als schwarzer Punkt knapp unterhalb der bekannten "Grauen Knollenschicht" wieder?

 

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Abb. 18: Bei der Überfahrt Ende Februar waren die auf dem Grubengelände entstandenen Teiche noch vereist.

 

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Abb. 19: Die Grube Kalchreuth wurde vor zehn Jahren stillgelegt. Vor wenigen Jahren fand nochmals ein kleiner Abbau von verwittertem Tonstein statt. Dieser "Probeschurf" ist am linken Bildrand oberhalb des grauen Steilhangs zu sehen.

 

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Abb. 20: Wir lassen die Tongrube Kalchreuth allmählich hinter uns und blicken nochmals auf das südlich der Tongrube gelegene Heroldsberg.

 

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Abb. 21: Vitrine mit einigen Kalchreuther Fossilien aus dem Oberen Pliensbachium, Spinatum-Zone, darunter das Steinkern.de Fossil des Monats Januar 2007. In einem der ersten Berichte auf Steinkern.de wurde über die Tongrube Kalchreuth berichtet. Wer noch einmal einige Fossilien aus dieser klassischen Lokalität betrachten möchte, findet den Bericht hier. Foto: Sönke Simonsen

 

Fotos, soweit nicht anders angegeben, Siggi Wiescholek

 

Siggi Wiescholek für Steinkern.de