Sonstige Berichte
Umgang mit Abbildungsoriginalen
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- Kategorie: Vermischtes
- Veröffentlicht: Freitag, 04. Juli 2008 17:39
- Geschrieben von Victor Schlampp
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1. Kategorie: Holotypen und publiziertes Material in wissenschaftlichen Abhandlungen: Hier gibt es für mich keine Diskussion. Diese Stücke gehören in eine öffentliche Sammlung, um dort jederzeit für andere Wissenschaftler einsehbar und untersuchbar zu sein. Natürlich sind auch Museen keine absolut sicheren Verwahranstalten für publizierte Fossilien. Die Verluste durch den zweiten Weltkrieg sind ebenso bekannt, wie Platzprobleme, so dass ganze Kollektionen nicht mehr auffindbar sind, und sogar Machenschaften durch unfähige oder kriminelle Museumsmitarbeiter, die wertvolle Magazinbestände einfach verschlampt oder verscherbelt haben. Trotzdem sehe ich keine Alternative dazu.
Kategorie 1: Abguss des Originals zu Cymaceras franziskae Schairer & Schlampp aus Schairer. G. & Schlampp, V. (1991): Cymaceras(Ammonitina, Ochetoceratinae) aus Esselberg. – Münchner Geowiss. Abh. (A), 19, Taf. 2, Fig. 4; Durchmesser 30 Millimeter; Das Original habe ich der Bayerischen Staatssammlung geschenkt, der Abguss ist in meiner Sammlung unter der Nummer 3656 archiviert.
Kategorie 1: Abbildung von Graefenbergites idoceroides (Dorn) aus Schairer. G. & Schlampp, V. (2003): Ammoniten aus dem Ober-Oxfordium von Gräfenberg/Ofr. (Bimammatum-Zone, Hypselum-Subzone, semimammatum-Horizont). – Zitteliana, A 43, Tafel. 6, Fig. 6; Da Dr. Schairer mit mir die neue Gattung Graefenbergites aufgstellt hat, ist das gesamte in dieser Arbeit publizierte von mir gesammelte Material entschädigungslos in den Besitz der Bayerischen Staatssammlung übergegangen. Durchmesser des abgebildeten Ammoniten 85 Millimeter. Von diesem Stück besitze ich keinen Abguss.
2. Kategorie: Originale zu meinem Malm-Ammonitenbuch: Soweit die Stücke in meinem Besitz sind, werde ich sie im jedem Falle testamentarisch einem staatlichen Museum überlassen, zumal einige Wissenschaftler in ihren Arbeiten Bezug darauf genommen haben.
Kategorie 2: Nebrodites cf. peltoideus (Gemmelaro); Malm Gamma 3 (oben), Treuchtligen; Original zu Victor Schlampp (1991): Malm-Ammoniten Ein Bestimmungsatlas, Taf. 14, fig. 6; Den rund 83 Millimeter großen Ammoniten hatte mir damals der Sammler Xaver Müller aus Wulfertshausen im Tausch überlassen, wofür ich ihm noch heute sehr dankbar bin.
3, Kategorie: Originale zu Fachartikeln und zu Arbeiten befreundeter Sammler/Wissenschaftler: Auf diese Stücke wird nur selten Bezug in wissenschaftlichen Arbeiten anderer Autoren genommen. Hier besteht für mich kein "moralischer" Überlassungszwang an eine staatliche Sammlung. Allerdings hätte sie ein Vorkaufsrecht, so ich sie nicht sowieso als kostenlose Stiftung meiner gesamten Sammlung dort einbringen werde.
Kategorie 3: Parkinsonia parkinsoni (Sowerby), Dogger Delta 3, Sengenthal; Original zu Victor Schlampp (2006): Einführung zu den Exkursionspunkten der VFMG-Sommertagung 2006 in Altdorf, S. 215, Abb. 18; Den rund 130 Millimeter großen Ammoniten habe ich von meinem Sammlerfreund Andreas Richter erworben. Die artliche Bestimmung ist vermutlich falsch. Ich hatte bei der Endkorrektur das "cf." vergessen. Heute würde ich den Ammoniten zu Parkinsonia cf. pseudoparkinsoni stellen.
Kategorie 3: Rasenia (Eurasenia) cf. gothica (Schneid), mittlerer Malm Gamma 1 von Hartmannshof; Original zu Kaulich & Schmidt-Kaler (2000): Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 11, Seite 77, Abbildung 2; Der Ammonit, den ich heute eher zu Pachypictonia stellen würde, stammt aus der Ex-Kollektion Dr. Pietsch, die ich aufgekauft habe. Durchmesser rund 110 Millimeter.
Kategorie 3: Cymaceras guembeli (Oppel); unterer Malm Gamma 2 von Mantlach; Original zu Tischlinger, Helmut (1999): "Die Erd- und Landschaftsgeschichte des Tittinger Raumes" in: TITTING – Beiträge zur Natur- und Kulturgeschichte des mittleren Anlautertales, S. 31; Der Ammonit hat einen Durchmesser von 35 Millimetern; Herrn Tischlinger danke ich für die Feinpräparation des Stückes.
4. Kategorie: Originale zu Artikeln im Internet: Inzwischen ist das Internet erfreulicher Weise als Publikationsplattform auch bei Wissenschaftlern entdeckt worden, wobei in der Regel alle eingestellten Arbeiten auch in gedruckter Form vorliegen. Eine Kommunikationsplattform über Stücke aus privaten Sammlungen hat sich meines Wissens bisher nicht entwickelt, so dass hier abgebildete Fossilien für mich auch keinen Publikationscharakter im oben genannten Sinne haben. Man kann sie also bei Bedarf auch ohne schlechten Gewissens weitervertauschen oder – falls möglich - zu Geld machen. Ich persönlich halte es hier wie bei der Kategorie 3.
Kategorie 4: Parkinsonia cf. bomfordi Arkell, Dogger Delta 3, Sengenthal; Original zu Victor Schlampp: "Die letzte Schlacht um Sengenthal hat begonnen - Dogger aus Leidenschaft" in www.leitfossil.de, Jahrgang 2005
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